Mitsingen ausdrücklich erwünscht

Publikum ist bei sieben Zugaben aktiv mit dabei.

Musicalabend führt quer durch die großen Shows der vergangenen Jahrzehnte.

VON LORNA KOMM

Salem – Einen Hauch Broadway brachten die Sänger Leona und Stefan Kellerbauer auf die Bühne im Prinz-Max-Saal. Begleitet von Florian Markel am Klavier verzauberten sie die Zuschauer mit Melodien aus den bekanntesten Musicals der letzten Jahrzehnte. Mal als Solisten, mal als Duett sangen sie „Maria“ aus der West Side Story von Leonard Bernstein, „Don’t cry for me Argentina“ aus Evita von Andrew Lloyd Webber oder „Ich hätt‘ getanzt heut Nacht“ aus My Fair Lady von Frederick Loewe.

Mit wechselnder Bekleidung oder kleinen Accessoires aus dem stilvollen Bühnenbild passten sie ihre Kostüme den musikalischen Stücken an. So erschien Stefan Kellerbauer statt wie zuvor im dreiteiligen Anzug mit Weste und Krawatte, für „Wenn ich einmal reich wär…“ aus Anatevka von Jerry Block als Bauer Teve hemdsärmelig, mit Wollweste, Schiebermütze und aufgerollten Hosenbeinen. Leona Kellerbauer hingegen warf für „Glitter and be gay“ aus Candine von Leonard Bernstein mit Schmuck und Perlenketten nur so um sich.

Mit schauspielerischen Talent, ausdrucksstarker Mimik und ausladenden Gesten interpretierten sie die Stücke der großen Komponisten. Dafür nutzten sie nicht nur die Bühne, sondern gleich den ganzen Saal. Mehrmals begaben sie sich ins Publikum und zogen für die drei Stücke aus Phantom of the Opera von Lloyd Webber auch zum Ausgang hinaus, um durch den Nebeneingang wieder auf der Bühne zu erscheinen.

Für die sieben Zugaben forderte das Trio die Zuschauer ausdrücklich auf, mitzusingen, was dieses begeistert tat, und so sang und summte der voll besetzte Saal die Refrains zu „Ja, ja der Chianti Wein“ oder „Que sera, sera“. Um die Stimmung weiter zu heben, ließen die Musiker die Besucher zudem schunkeln und forderten sie zum Walzertanzen auf. Stefan Kellerbauer hatte Glück bei seiner zufälligen Partnerwahl aus dem Publikum. Er forderte, wie sich hinterher rausstellte eine Tanzlehrerin auf. Mit „Sag beim Abschied leise Servus“ von Peter Alexander endete der unterhaltsame Musicalabend.

Südkurier – Ausgabe Überlingen