Florian Markel (von links) und Leona, Isabella sowie Stefan Kellerbauer werden vom Publikum mit großem Beifall belohnt. Foto: Wagner
Klosterkirche Oberndorf
Zu einer beeindruckenden Reise durch die Welt der Musicals luden Leona und Stefan Kellerbauer am Samstagabend in der Oberndorfer Klosterkirche ein.
Die zahlreichen Zuschauer wurden mit einem unvergesslichen Abend belohnt.
Die Sopranistin und der Tenor wurden von Florian Markel am Flügel begleitet und hatten für die Besucher der „Musical Night“ auch noch eine Überraschung parat, indem sie ihre Tochter Isabella mit nach Oberndorf geholt hatten.
So sangen sich nicht nur Leona und Stefan Kellerbauer in die Herzen der Besucher, auch die elfjährige Isabella verzauberte mit ihrer Stimme in der gut besuchten Klosterkirche. Die nächtliche Skyline von Miami und ein Tisch mit Kerzen reichte den Protagonisten als Kulisse und machten die Bühne zum perfekten Ort für einen hinreißenden Abend.
Zu Beginn ging es allerdings vorrangig darum, wer denn was besser kann: Mit dem Song „Alles was du kannst, das kann ich viel besser“ aus dem Musical „Annie Get Your Gun“ präsentierten Leona und Stefan Kellerbauer gleich zu Beginn eine Kostprobe ihrer großen stimmlichen Fähigkeiten und begeisterten als Duett.
Mit Soloauftritten, kongenial begleitet von Florian Markel am Flügel, erlebten die Zuhörer Ausschnitte aus „My Fair Lady“ von Frederick Loewe und wurden mitgenommen in Leonard Bernsteins „West Side Story“ aus der man dem Publikum „Maria“ und die Balkonszene präsentierte.
Auch Isabella Kellerbauer erntete großen Beifall für ihren Auftritt, bevor sich alle drei mit einem Mary-Poppins-Medley in die Pause verabschiedeten.
Ein Musical-Klassiker jagt den nächsten
Das Musical „Evita“ von Andrew Lloyd Webber, das die Geschichte der argen- tinischen Präsidentengattin erzählt, durfte an diesem Abend nicht fehlen. Mit „Don‘t Cry for Me Argentina“ und „On This Night of a Thousand Stars“ interpretierten Leona und Stefan Kellerbauer wohl die bekanntesten Songs aus diesem Musical. Als Tevje aus dem Musical „Anatevka“ von Jerrold Lewis Bock überraschte Stefan Kellerbauer das Publikum mit hochgekrempelten Hosen- beinen und wünschte sich „Wenn ich einmal reich wär’“, bevor sich Leona Kellerbauer bei Leonard Bernsteins „Glitter and Be Gay“ aus „Candide“ in einen wahren Klunkerrausch sang und zahlreiche Ketten aus einem Kästchen zauberte.
Einen großen Raum nahm das Musical „Phantom der Oper“ ein. Stefan, Leona und Isabella brillierten abwechselnd und zusammen auf der Bühne und selbst aus den unendlichen Gängen des ehemaligen Klosters waren nach deren Abgang von der Bühne die herrlichen Töne noch zu hören.
Zuschauer kriegen nicht genug
Nach den Ausschnitten aus „Phantom der Oper“ war zum Leidwesen der Zuschauer der offizielle Programmteil zu Ende.
Vater, Mutter und Tochter sowie Pianist nahmen gerne den Beifall des Publikums entgegen, das nach diesem berauschenden Musical-Fest eine Zugabe forderte.
Künstler auf Tuchfühlung
Dafür hatten sich die Künstler das mexikanische Volkslied „Cielito lindo“ ausgesucht, das von den Besuchern mitgesungen wurde und sie, wie bei den folgenden Zugaben, dem „Chianti-Lied“ und „Que sera“, zum Schunkeln animierte.
Nach drei weiteren Zugaben, bei denen sich die Künstler unter das Publikum mischten, wurde es endgültig dunkel auf der Bühne und mit lange anhaltendem Beifall bedankten sich die Besucher bei Leona, Isabella und Stefan Kellerbauer sowie bei Florian Markel für einen unvergesslichen Aushug in die Welt des Musicals.
Hans-Dieter Wagner 05.03.2023