Das Sängerduo Leona und Stefan Kellerbauer begeisterte im Kurhaus mit einem Cinema-Konzert.
Von Laetitia Barnick
Bad Krozingen – Leona Kellerbauers glockenreiner Sopran, Stefan Kellerbauers volltönender Tenor, Florian Markels meisterhaftes Klavierspiel, dazu nostalgische Filmstar- Outfits und ein cinemastisch dekoriertes Bühnenbild – mit legendären Momenten aus weltbekannten Filmen brachten die Münchner Künstler eine grandiose Illusion der schillernden Hollywood- und Broadway-Epoche auf die Bühne. Weltstars einer vergangenen Epoche wurden auf eindrucksvolle Weise wieder zum Leben erweckt.
So überzeugte gleich zu Beginn Leona Kellerbauer im silbern funkelnden Paillettenkleid als Liza Minnelli mit dem Titelsong „Cabaret“ aus dem gleichnamigen US-Musical von 1972, das allerdings nicht in Hollywood, sondern in den Münchner Bavaria Studios und in West- Berlin gedreht worden war. Bei dem Film-Melodrama „Eine berauschende Ballnacht“ vermittelt die Sängerin, die am Richard-Strauß-Konservatorium in München ihr Aufbaustudium absolvierte, mit Zarah Leanders „Nur nicht aus Liebe weinen“ und ihrer glasklaren Vibrato-Stimme große Gefühle.
Stefan Kellerbauer präsentiert mit seiner wohl sämtlichen Herausforderungen gewachsenen Stimme vor allem in Frank Sinatras „My Way“ ebenso prickelndes Gänsehaut-Feeling wie auch mit „Ein Land ist mein“ aus dem dreieinhalb stündigen Monumentalfilm „Exodus“. Glänzend verkörpert der gebürtige Münchner, der sein Können auch als Trompeten-Solist unter Beweis stellt, die Rolle als Sohn des Paten Don Vito Corleone mit „Brucia La Terra“. Die von dem Pianisten Florian Markel grandios gespielte „Schicksalsmelodie“ aus der „Love Story“ berührte im Dunkel des Saals vermutlich ebenfalls die Gemüter bei den Zuhörern.
Viele weitere mitreißende Filmszenen und die entsprechenden Hits wurden von der Musikergruppe an diesem Abend darge-stellt, wie „Spiel mir das Lied vom Tod“, „That’s Amore“, „Que Sera, Sera…“, „As Times go By“ oder „Moon River“ aus dem „Frühstück bei Tiffany“.
Und es ging nicht nur um die großen und bewegenden Momente, sondern auch um die kleinen und humorvollen Geschichten bei Klassikern wie „Du hast Glück bei den Frau’n Bel Ami!“ oder „Ich brauche keine Millionen“, die das Publikum ebenso mit anhaltendem Applaus belohnte.
Ein phantastisches Publikum sei das Bad Krozinger, meinte deshalb gegen Ende der Veranstaltung Stefan Kellerbauer, der die Zuhörer im Laufe des Abends mehrmals zum immer mutigeren Mitsingen animiert hatte. So phantastisch, dass es („Noch eine Zugabe? Nichts lieber als das!“) von den Münchner Musikern mit noch einigen weiteren Zugaben beschenkt wurde.
Leona und Stefan Kellerbauer, begleitetet von Florian Markel am Flügel, brachten das Flair Hollywoods in das Bad Krozinger Kurhaus. Foto: Laetitia Barnick