Leona und Stefan Kellerbauer bringen Wien nach Neumarkt-St. Veit
Neumarkt-St. Veit – Die Wiener Melange ist eine österreichische Kaffeespe-zialität, die erstmals um 1830 in Wien angeboten wurde.
Wie passend war es, dass das Team des Herzoglichen Kastens das Neujahrskonzert das typische Wiener Heißge-tränk auf einen Hörgenuss übertragen hat: „Wiener Melange und mehr“ hieß es zum Neujahrskonzert, eine Sammlung herrlicher und bekannter Lieder, zumeist aus Operetten, von Komponisten, die das Wiener Liedgut und die Operettenwelt im 19. und 20. Jahrhundert geprägt haben. Alles drehte sich um die österreichische Hauptstadt an diesem Abend, den Leona und Stefan Kellerbauer (Sopran und Tenor) gesang-lich gestaltet und ihr Publikum mitsingend und mitschunkelnd in bester Laune mit einbezogen haben.
Im Wiener Schmä und herz-ergreifenden Stimmen – „Mei Muatterl war a Wienerin“ – fast mag man das den Künstlern abkaufen, die von Florian Markel am Piano begleitet wurden.
Ebenso glaubhaft versicherten sie „Wien wird bei Nacht erst schön“, auch wenn es schon vorher in einer Liebeser-klärung an die Stadt hieß „Wien, Wien, nur Du allein“. „Mein Wien“ (Blobner), „An der Donau“ (Grothe und Melichar) oder „Herrgott, wie schön bist Du Wien“ (Fran-kowski) verstärkten diese enge Bindung an die öster-reichische Hauptstadt.
Fast sehnte man sich ebenso den Frühling herbei, als die Musiker und Sänger den „Frühling in Wien“ oder den „Frühling im Prater“ herbei-schmachteten und dabei über-zeugend erklärten: „Im Prater blühen wieder die Bäume“.
Es gab auch einen Ausflug zum Vogelhändler („Wie mein Ahnl zwanzig Jahr“/ Carl Zeller) und einen Abstecher in Edmund Nicks „Das kleine Hofkonzert“ bei der Arie „Wunderschön ist es, verliebt zu sein“.
Dass sich auch ein Abstecher ins Salzkammergut lohnt, bewiesen Leona und Stefan Kellerbauer mit „Es muss was Wunderbares sein“ oder bei „Mein Liebeslied muss ein Walzer sein“, beide Stücke stammen aus dem „Weißen Rössl“.
Natürlich steht auch der Walzer in enger Verbindung mit Wien. Im Duett bewegten sich schließlich „Zwei Herzen im Dreivierteltakt“ (Robert Stolz).
Im Wiegeschritt in das neue Jahr – was für ein gelungener Auftakt in die 20er-Jahre. Und das mit einer Wiener Melange, die man auch in musikalischer Hinsicht an diesem Abend in vollen Zügen genießen konnte.
Das begeisterte Publikum entließ die Künstler erst nach unzähligen Zugaben.
Harmonierten im Herzoglichen Kasten prächtig:
Sopranistin Leona Kellerbauer, Tenor Stefan Kellerbauer und Pianist Florian Markel. Foto: Vorich / Baumgartner