Stimmungsvolle Filmmusik

Duo Kellerbauer entführt in die Welt der Filmklassiker

Geisenfeld (zur) Vom Vorkriegs-Berlin bis an den brodelnden Broadway hat die musikalische Reise geführt, zu der am Sonntagnachmittag das Duo Leona und Stefan Kellerbauer in den Geisenfelder Rathaussaal eingeladen hatte.

Die nostalgische „Cinema-Tour“ endete mit einem bunten Reigen an Zugaben im Dreivierteltakt, befeuert vom „Chianti-Wein“.

Als Hintergrund eine farbenprächtige nächtliche Skyline, zwei verschnörkelte Stühle und ein mit Kerzen dekorierter Tisch – mehr brauchte es nicht, um die legendären Filmklassiker der 1920er bis 1970er Jahre lebendig werden zu lassen. Der Rest war Gesang und Musik. Leona und Stefan Kellerbauer und der Mann am Klavier – alle drei zum wiederholten Male zu Gast in Geisenfeld – beflügelten die Phantasie, ließen in „Casablanca“ große Gefühle spielen, erinnerten an den „Exodus“ des Volkes Israel und machten „New York“ ihre Aufwartung. Die Sopranistin mit dem für ihre zierliche Statur beeindruckenden Volumen zeigte sich gewohnt wandelbar. Verschmitzt besang sie das Glück eines Bel Ami bei den Frau’n , träumte à la Audrey Hepburn vom „Moonriver“ oder postulierte trotzig frech „Nur nicht aus Liebe weinen“. Im Duett warfen beide „In einer kleinen Konditorei“ einen heiteren Blick auf die Sittsamkeit anno dazumal oder schmetterten vom Klatschen des Publikums angefeuert „Ein Lied geht um die Welt. “

Der Tenor, der diesmal auch die Trompete sprechen ließ, gab mal mit einer Prise Humor den unsterblich Verliebten („Weil ich weiß, in der Straße wohnst du“), mal zog er mit dem nötigen Pathos als alternder Künstler Bilanz („My Way“). Den oskar-nominierten Titel „Be my Love“ widmet er den Gastgebern Henriette und Christian Staudter als „Traumpaar“, das gemeinsam die Schicksalsschläge der vergangenen Monate gemeistert habe.

Bleibt noch der Pianist zu erwähnen. Florian Markel war sozusagen das Sahnehäubchen auf der Mélange. Als Begleiter agierte er einfühlsam und mit der passenden Dynamik. Als Solist lotete er nicht nur in der „Schicksalsmelodie“ und beim Doktor-Schiwago-Thema (im Dialog mit der Trompete) die Klaviatur der Emotionen aus.

Der Abend endete in einem ausgelassenen Reigen von Zugaben mit interaktivem Walzer und dem obligatorischen „Chianti Wein“. In dessen Refrain stimmte auch die kleine Isabella mit ein. Die siebenjährige Tochter der Kellerbauers hatte zuvor als Überraschungsgast mit dem Musical-Song „Edelweiß“ die Herzen erobert.

 

veröffentlicht unter www.donaukurier.de

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