Evergreens in der Jahnhalle in Baiersdorf gesungen

BAIERSDORF – Rauschende Festivitäten gab es früher in der Jahnhalle, erinnern sich gerne ältere Baiersdorfer. Ein Stück weit wurde am Samstagabend an diese Tradition angeknüpft, als Leona und Stefan Kellerbauer die Welt des Musicals auf Einladung der Stadt, die die Aufgaben des Kulturkreises weiterführt, dorthin brachten.

Die Bühne wurde zum Opernhaus, ganz wörtlich im letzten Teil, als das „Phantom der Oper“ sein Unwesen treibt und die junge Sängerin Christine Daaé in Angst und Schrecken versetzt.

Einzig das Hintergrundbild machte das Hineinversetzen in die Pariser Opernwelt um 1900 schwierig, zeigte es doch durchgängig eine Wolkenkratzerszenerie am Wasser. Nimmt man es als Hommage an das aus den USA stammende Musikgenre, passt es, auch wenn die Klassiker der Gattung zumeist nicht die Großstadtwelt mit ihren Straßenschluchten beschreiben. Ihnen ganz speziell war das Programm des Münchener Künstlerpaares geschuldet, das von Pamela Stout am Flügel begleitet wurde.

Und da muss das Phantom der Oper von Andrew Lloyd Webber wiederum an erster Stelle genannt werden, gilt es doch als das erfolgreichste Musical bislang. Hätte man vor dem Besuch im eigenen Gedächtnis gekramt, wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit eine ähnliche Rangfolge entstanden, wie sie die drei Künstler dann letztlich boten. Musical-Evergreens, das geht nicht ohne My Fair Lady, Westside Story oder Evita.

Da dürfen Cabaret – übrigens nicht mit der Titelmelodie -, Elisabeth und Annie Get Your Gun sowie Hello Dolly nicht fehlen. Stefan Kellerbauer sang nicht nur, sondern griff zwischendurch auch zur Trompete.

Die Jahreszahlen der Uraufführungen liegen schon eine Weile zurück: My Fair Lady kam 1956 auf die Bühne, das Phantom 1986 und Brechts Dreigroschenoper mit der auch in Baiersdorf vorgetragenen Moritat vom Mackie Messer gar schon 1928. Nicht selten reduziert sich die Erinnerung dabei auf einzelne Songs und Szenen.

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Und genau da setzte die Auswahl ein. Die Reaktion auf ein Stichwort Evita wird allermeist ein „Don’t Cry For Me. Argentina“ sein. So hielt es auch Leona Kellerbauer, während ihr Mann als Gegenpol „On This Night of Thousand Stars“ wählte.

Erwartungshaltung des meist älteren Publikums und Konzertverlauf waren sicherlich deckungsgleich. Das wurde spätestens bei den Zugaben offenkundig. Mitmachzugaben bot Kellerbauer an, zum Mitschunkeln bei „Tanzen möcht’ ich“, zum Mitsingen beim „Chiantiwein“ oder gar der spanischen Originalfassung von „Ay, ay, ay“, wie es einst Mario Lanza gesungen hat.

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