Ja, es war schon ein Zauber, den Sopranistin Leona und Tenor Stefan Kellerbauer im kalten Charme der Anton-Wolf-Halle verbreiteten, denn eine Großturnhalle ist eigentlich für Operetten-Arien nicht unbedingt der schönste Ort. Doch die überwiegend älteren Besucher des Konzertes haben sich vom Gesang einfangen und begeistern lassen. Außerdem war die Leichtigkeit der Melodien angetan, eine beschwingte Stimmung zu verbreiten.
Die zwei Künstler starteten mit einem Duett aus der Operette „Der Opernball“ von Richard Heuberger, dann gab es immer wieder einen Wechsel mit Solos von Leona und Stefan Kellerbauer sowie ein Zusammentreffen der beiden zum Duett, wie beim Stück „Lippen schweigen“ aus „Die lustige Witwe“ von Franz Lehár oder „Komm mit nach Varasdin“ aus „Gräfin Mariza“ von Emmerich Kálman. Es war ein bunter Strauß an Melodien aus den bekanntesten Operetten, den die beiden Künstler mit nach Geisenfeld gebracht hatten – und: einen großen Koffer voller Kostüme, denn zu den verschiedensten Arien traten sie in den herrlichsten Kostümen auf – nach der Pause wurde es dann sogar spanisch mit den Zarzuelas, den spanischen Operetten wie „La Verbena de la Paloma“ mit dem Duett „Donde vás con manton“. Und neben dem Strauß bunter Melodien hatte Stefan Kellerbauer auch einen echten Strauß Tulpen dabei, den er während seiner Arie „Dein ist mein ganzes Herz“ an die Damen im Saal verteilte. Beim „vermeintlich“ letzten Stück, wie Stefan Kellerbauer betonte, dem „Engelduett“ aus der „Csardasfürstin“ forderten beide das Publikum auf, sich einzuhaken und mitzuschunkeln. „Es kann aber auch getanzt werden“, so Stefan Kellerbauer, und so schnappte sich jeder der beiden eine Dame und einen Herrn, um mit ihnen vor der Bühne ein Tänzchen zu drehen, zusammen mit einigen anderen mutigen Paaren, zu denen sich auch das Bürgermeister-Paar gesellte. Und es war natürlich nicht das letzte Stück, denn ohne Zugabe sollten die beiden Künstler nicht nach Hause gehen.
Aber nicht nur die Zuschauer waren begeistert, es war auch den beiden Künstlern anzumerken, welche Freude sie hatten, und tatkräftig unterstützt wurden sie am Flügel von Florian Markel. Alle drei Künstler sind vielseitig unterwegs in Deutschland oder dem europäischen Ausland, bei Galas, Konzerten in Festsälen und Kirchen, Opernfestspielen oder Firmenpräsentationen. Und Florian Markel hat noch eine weitere Leidenschaft: das Puppenspiel mit der Marionettenbühne Bille seines Großvaters.