Weihnachten mit Witz und Charme

Künstler in Stadtbergen gelingt eine Mischung aus besinnlichen Kompositionen und humorvollen Geschichten zum Fest

Weihnachtsstimmung mit Witz und Charme: Die beiden professionellen Bühnensänger Leona und Stefan Kellerbauer haben im Stadtberger Bürgersaal zu einer großen Adventsgala eingeladen, auf welcher sie in origineller Weise besinnliche Kompositionen und humorvolle Geschichten miteinander in Einklang brachten.

Sogleich fiel auf, dass hierbei ein erhebliches Augenmerk auf die Liebe zum Detail gerichtet wurde: der Klavierflügel mit festlichen Tüchern geschmückt, das Bühnenbild im nostalgisch-viktorianischen Stil gehalten und die eleganten Gewänder mit funkelnden Glitzerpailletten versehen.

Mit den sinnlichen Klängen von Schuberts „Ave Maria“ begann schließlich der große Konzertabend, der sich im ersten Teil vor allem den liturgischen Kompositionen der klassischen Weihnachtsliteratur angenommen hatte, wie etwa mit César Francks „Panis Angelicus“ oder Gioachino Rossinis „Stabat Mater“. Besonders unter die Haut ging ein Gesangssolo von Sopranistin Leona Kellerbauer, eine lobpreisende Vokalise von Sergej Rachmaninow, die ganz ohne Worte auszukommen vermag und wie ein zarter Engelsgesang durch die Sphären schwebte.

Diese stellte dann letztendlich auch den passenden musikalischen Rahmen für die erste Weihnachtserzählung dar, die Stefan Kellerbauer mit seiner angenehmen Stimme zum Besten gab: Mit dem traurigen Märchen „Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern“ von Hans Christian Andersen regte der Sänger zum Nachdenken an und beleuchtete das Weihnachtsfest aus etwas anderen Blickwinkeln als gewohnt.

Nach einem gemeinsamen Stelldichein bei Glühwein und Plätzchen kam auf der Bühne schließlich noch ein ordentlicher Schuss Humor ins Spiel: In der aberwitzigen Festtagserzählung „Apfend, Apfend, der Bärwurz brennt“ wurde frech die moderne Konsumgesellschaft aufs Korn genommen und gleichermaßen dargelegt, dass man auch die besinnliche Weihnachtszeit nicht immer ganz so bitterernst nehmen muss. Die Interpreten richteten ihren Blick schließlich noch auf die andere Seite des Ozeans und präsentierten als Solisten wie auch im Duett fröhliche Festtagslieder in englischer Sprache.

Großen Respekt hat hierbei auch Pianist Florian Markel verdient, der sämtliche Stimmungen aus den Klaviertasten hervorholte und mitunter sogar völlig mit seinem Instrument zu verschmelzen schien. Dass die beiden Gesangskünstler ganz am Ende noch kleine Weihnachtsmänner aus Schokolade im Publikum verteilten, war ein weiteres kleines, aber sehr schönes Detail, das diese Gala zu einem ganz besonderen Kleinod in der hektischen Adventszeit machte.

 

Von  Thomas Hack

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