Romantik und südländisches Flair vereinte der Kaffeehausnachmittag in der Singoldhalle. Die Veranstaltung, zu der das Kulturamt der Stadt bereits zum fünften Mal einlud, erfreut sich ungebrochener Beliebtheit, wie die etwa 200 Konzertbesucher zeigten. Auch die Musiker sind in Bobingen keine Unbekannten, denn Leona und Stefan Kellerbauer waren schon mit ihrem Programm „Wiener Melange“ bei dieser stimmungsvollen Konzertreihe zu Gast. Die beiden Sänger (Alt und Tenor) sind mit ihrem romantischen Veranstaltungskonzept auch international unterwegs. Vor der Kulisse mit italienischen Sehnsuchtsmotiven (der Blick über die Landschaft von der Terrasse eines Palazzo, ein rustikales toskanisches Bauernhaus in den Bergen) fanden sie schnell den Kontakt zum Publikum – vor allem über das Lied, das der Veranstaltung den Titel gab: „Funiculì, Funiculà“. Dieses Lied, das erst gegen Ende des Konzerts auf dem Programm stand, stimmte Pianist Florian Markel zwischen den Liedern immer mal wieder an und Stefan Kellerbauer animierte das Publikum zum Mitsingen. Auf dem Programm standen vor allem Canzoni sowie Melodien aus italienischen Opern, die abwechselnd oder im Duett vorgetragen wurden. Ob zu Gaetano Donizettis Arie „Quel gardo il cavaliere“, Gerhard Winklers Lied von den Capri-Fischern, Gioachino Rossinis „Una voce poco fa“ aus dem Barbier von Sevilla oder Cesare Andrea Bixios „Mama“ – den Konzertbesuchern waren die Melodien bestens bekannt und sie summten oder sangen leise mit. Und spätestens ab dem vorletzten Lied „Funiculì, Funiculà“ war das Publikum Teil der Vorstellung: Es sang den Refrain, auch den von Giuseppe Verdis Duett „Libiamo“, klatschte im Takt, schunkelte zum Walzer in der zweiten Zugabe und drehten sich zur dritten mit den Sängern im Walzertakt.
Von Ingeborg Anderson