Eine Liebesnacht im Süden

Bravorufe für Leona und Stefan Kellerbauer

Eine Nacht im Süden verbrachten am Samstagabend zahlreiche Be-sucher des Unterwittelsbacher Wasserschlosses mit der Sopra-nistin Leona Kellerbauer und ihrem Ehemann, dem Tenor Stefan Kellerbauer.Mit Melodien von Neapel bis Gra-nada verzauberten sie die begeis-terten Zuhörer, die den Konzert-raum bis auf den letzten Platz füll-ten. Schon nach den ersten Ge-sangsstücken feierten sie das Paar mit Bravorufen. Begleitet von Pia-nist Franz Schottky ließen die Kel-lerbauers alle Nuancen der Liebe zwischen Sehnsucht, Leidenschaft und Eifersucht aufblitzen. Mal keck und kokettierend, mal tempera-mentvoll und forsch präsentierte sich das in München lebende Ehepaar mit ausdrucksstarker Mimik und perfekten Stimmen in den Arien und Duetten von Puccini, Donizetti oder Breton. Leona Kellerbauer glänzte mit einer kräftigen Stimme, die sie gleichermaßen in gefühlvollen Passagen sanft und schmeichelnd einzusetzen wusste. Bei dem Duett „Era una Rosa…“ von Vives schöpfte die Sopranistin aus dem Vollen. Bis in die höchste Tonlage sang sie die Arie. Stefan Kellerbauer erklang kraftvoll und dennoch einfühlsam und weich. So abwechslungsreich wie die Stimmen war auch das Programm angelegt: Die erste Hälfte be-herrschten italienische Stücke, nach der Pause widmete sich das Paar spanischen Arien und auch ein deutsches Lied, nämlich Franz Le-hárs „Meine Lippen, sie küssen…“ war mit von der Partie. „ Dieses Stück haben wir einge-baut, weil es vom Temperament sehr gut in das Programm passt und so ist auch für die, die weder spa-nisch noch italienisch verstehen ei-nes dabei“, erklärte die Sopranistin. Im Wechsel wurden Soli und Duette präsentiert und Pianist Franz Schottky rundete den Abend mit zwei Piano-Soli von Chopin und Breton gekonnt ab. Nicht lange bitten ließen sich die Zuhörer am Ende des Abends, als sie aufgefordert wurden das Paar selbst gesanglich bei einem Stück aus La Traviata zu unterstützen. Erst nach der dritten Zugabe ließ das Publikum die Sänger von der Bühne und spendete lang anhaltenden Applaus.

Foto: Reithmeier
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