Wie schön, wie schön, wie wunderschön! Vergangenen Freitag startete mit einer italienischen Nacht die Reihe der Konzerte im Pavillon. Jeder, der nicht da war, hat etwas verpasst: Der Abend war nicht nur ein Augen und Ohrenschmaus. Ein Holzbänkchen, auf einem Tischchen zwei Gläser Rotwein, im Hintergrund Pflanzen. Leise Töne auf dem Flügel. Herein schwebt ein Engel im weißen Kleid, beginnt zu singen: klar, rein, unschuldig, schön. Die Sopranistin Leona Kellerbauer und ihr Mann Stefan begeisterten zusammen mit ihrem Pianisten Mikhail Berlin die Zuhörer. Von Amore, der Liebe, sang das Ehepaar aus München, vom Sterben, von Liebesglück und Liebesleid, von Einsamkeit und Zweisamkeit; dabei wechselten sich Leona und Stefan Kellerbauer ab, mal sangen sie zu zwein, mal allein. Auch inhaltlich war das Programm abwechslungsreich: Das Trio wartete mit einer wirklich gelungenen Mischung aus bekannt und unbekannt, aus Arie, Duett, Volkslied oder auch einem SoloPianostück auf. Durch die viele Abwechslung war der Abend nicht nur für die beiden Sänger sehr angenehm: Für die Zuhörer verflog die Zeit geradezu im Nu. Kurzweiliger kann ein Konzert wirklich kaum sein. Dies soll jedoch nicht heißen, dass auf Anspruch und Tiefe verzichtet wurde. Im Gegenteil! Die Musik sackte nie – bis auf die Zugaben, und da soll`s erlaubt sein – ins allzu Populäre oder gar Flache ab. Doch nicht nur musikalisch war der italienische Abend ein Schmankerl. Auch in der Pause wurden die Zuhörer positiv überrascht: Im Foyer erwartete sie ein großes Büfett voller italienischer Köstlichkeiten, die mit Begeisterung aufgenommen wurden. Leckerst! Nach der Pause: Stimmungswechsel. Statt dem weißen (Braut)Kleid nun ein mitternachtsblaues, edles Gewand. Dementsprechend auch die Musik. Getragen, voller Leid und Liebesschmerz beginnt das zweite Set. Leona Kellerbauer meistert auch die Arie „L’altra notte“ von A. Boito spielerisch: Verzweiflung und Dramatik drückt sie ebenso überzeugend aus wie Freude und Liebesglück. Das Duo überzeugte in jeder Hinsicht. Genau wie Mikhail Berlin; hier haben die Kellerbauers einen Glücksgriff getan. Sensibel und ausdrucksstark begleitete der Pianist die Sänger. Jede Nuance, jedes Tönchen setzt der gebürtige Russe mit Liebe und viel Gefühl. Für seine beiden Solo Stücke des Abends suchte sich Mikhail Berlin dementsprechend künstlerisch anspruchsvolle Werke aus: Sowohl bei Schumanns Arabesque CDur op. 18 als auch Chopins Etüde cMoll op.10 Nr. 1 bewies er sowohl technisches Können als auch Ausdrucksstärke. Nach dem Konzert griffen viele Zuhörer nochmals zu. Vom Büfett war noch reichlich übrig.