Duo begeistert Publikum

Leona und Stefan Kellerbauer beweisen Stimmvolumen

„Con amore e veritá“, mit Liebe und Wahrheit umgarnten Leona und Stefan Kellerbauer ihr Publikum in der Oberpframmerner Mehrzweckhalle. Ein gefälliges Programm mit bekannten Arien aus Opern und Operetten sowie italienischen und spanischen Liedern brachte das attraktive Sängerpaar zu Gehör. Rume Urano, mehrfach ausgezeichnete japanische Pianistin und Dozentin der Musikhochschule München begleitete sie ebenso einfühlsam wie virtuos. Mal als Turteltäubchen sich gegenseitig umgarnend, mal als kabbelndes, sich gegenseitig herausforderndes Pärchen zeigten die Kellerbauers mit klarem Sopran und schmetterndem Tenor nicht nur ein beachtliches und unterhaltsames Repertoire, sondern auch viel Spielfreude und fesselnde Bühnenpräsenz. Auf der als italienische Landhausterrasse dekorierten Bühne begann das Paar mit italienischen Liebesliedern von Enrico Toselli, Ruggiero Leoncavallo und Stanislao Gastaldon. Mal solo, mal im Duett hatten die Kellerbauers mit ihrem Charme die Zuhörer bald eingewickelt und steigerten sich von Stück zu Stück mehr in eine mitreißende Freude am Gesang hinein. Höhepunkte des ersten Konzertteils waren „Musica Proibita“, die verbotene Musik von Gastaldon. Träumerisch fließend begonnen von Leona Kellerbauers schönem Sopran steigerte sich das Duett zu harmonischem Zusammenklang der Stimmen. Einen ähnlich nachhaltigen Eindruck hinterließ das Duett von Adina und Nemorino, „Una parola …“ aus Donizettis „L’elisir d’amore“. Einen schwermütigen Akzent setzte dagegen der Solopart der Pianistin Rume Urano mit „Nocturne“, Opus 9, Nr. 2 von Frédéric Chopin. Dunkel fließende, aufwühlende Klänge wechselten mit sanft gleitenden Akkorden und dämpften kurzzeitig die fröhlich aufgekratzte Stimmung im Publikum und kehrte sie in nachdenkliche Bewunderung. Freunde von Oper und Operette kamen auch im zweiten Teil des Konzerts auf ihre Kosten, in dem sich Stimmen und Klavierbegleitung einmal mehr zu einem harmonischen Trio vernetzten. Dieser temperamentvoll spanische Teil des Konzerts war geprägt von Bizets „Carmen“ und spanischen Liebesliedern. Was ihr für diese zarte Person überraschend kraftvoller Sopran leisten kann, zeigte Leona Kellerbauer in der Arie der Fledermaus. Klar, fest und mit spielerischer Leichtigkeit zeigte sie ihr beachtliches Stimmvolumen in diesem Paradestück der Koloratursoprane. Wenn es nicht vorher schon um sie geschehen war, eroberte spätestens diese Arie die Herzen der Zuhörer und veranlasste sie zu wahren Begeisterungsstürmen, die erst nach drei Zugaben langsam befriedigt waren.

Von KATHARINA TEIMER

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