Musik, die die Seele zum Lächeln bringt

Mit Leona und Stefan Kellerbauer sowie Pianist Florian Markel geben hochkarätige Musiker im Aichacher Pfarrzentrum beliebte und bekannte Wiener Operettenlieder zum Besten

Eine wunderschöne Dekoration auf der Bühne mit zwei weißen Barockstühlen am Tischchen umrahmt mit farbigen Schals. Ein glänzender Flügel, Kerzenleuchter und dann dieser Kaffeeduft, der einem wohltuend in die Nase stieg – das Aichacher Pfarrzentrum mutete am Sonntagnachmittag an wie ein Wiener Kaffeehaus. Im Saal erwarteten die Besucher liebevoll gedeckte Tische und ein leckeres selbst gebackenes Kuchenbuffet, welches allein schon durch seine Optik anlockte. Die Kulturszene der Stadt Aichach hatte zurersten „Wiener Melange“ geladen. Und zur Premiere hieß es auch noch ausverkauft. Die Wiener Melange ist eine österreichische Kaffeespezialität. Und Kaffee gab es natürlich reichlich und Kuchen dazu. Doch der Höhepunkt war der Auftritt der drei Musiker, die das Wiener Flair perfekt machten.

Sopranistin Leona und Tenor Stefan Kellerbauer begeisterten mit ihren Soli und Duetten. Feinfühlig und virtuos begleitete sie dabei VollblutPianist Florian Markel am Flügel. Seit 1999, als die Liebe Leona zu Stefan nach München brachte und sie heirateten, ist das Ehepaar mit Florian Markel auf den nationalen und internationalen Bühnen zu erleben. Hochgelobt, erfreuen sie mit ihrer „leichten“ Musik, aber auch anspruchsvoller Klassik, ihren geschulten professionellen Können und ihrem Charme ihr Publikum. Aichachs Kulturreferent Erwin Lotter führte ins Programm dieses Nachmittags mit folgenden Worten ein: „Die Zeit bleibt stehen und sie bringen die Seele zum Lächeln. Naiv, melancholisch, mit unverwechselbarem Charme.“ Und damit sollte er recht behalten, denn ganz ohne Verstärker und Mikrofontechnik begab sich der Saal auf eine atemberaubende musikalische Reise rund um Wien.

„Bitte mitsingen und halten Sie sich nicht zurück!“ forderte Kellerbauer das Publikum auf und sang mit schmeichelnder weicher Stimme Liebeslieder voller Sehnsucht wie „Frühling in Wien“ oder „Grüß mir mein Wien“ aus Gräfin Mariza von Emmerich Kálmán. Der Saal sang mit bei „Wie mein Ahnl (Großvater)“ aus „Der Vogelhändler“ (Carl Celler). Wie im Traum ließen sich alle entführen. Ergriffen lauschte der Saal der Sopranistin Leona bei ihrem Solo „Du sollst der Kaiser meiner Seele sein“ aus der Operette „Der Favorit“ von Robert Stolz. Bei ihren Duetten waren dann vollkommene Harmonie und GänsehautFeeling angesagt. Das atemberaubend schöne rote Kleid stand der zierlichen Sängerin mit dem stimmgewaltigen glasklaren Sopran genauso gut wie die weiße Traumrobe vor der Pause. Eine Besucherin aus Dachau schwärmte: „Wunderbar ist das heute. Meine Freundin aus Aichach hat mich hierher gelockt. Ich würde auch gerne noch einmal wiederkommen. Es ist einfach nur schön!“ Am Ende schunkelten, klatschten und sangen dann alle lautstark mit. Und zur Krönung nach gleich vier OhrwurmZugaben und viel Applaus wurde auch noch getanzt. Wiener Walzer natürlich, was denn sonst. Und die Tassen lebten hoch. Bei der anschließenden Autogrammstunde waren alle einer Meinung: dass diese Veranstaltung fest ins Kulturprogramm der Stadt Aichach aufgenommen werden sollte. Die Anwesenden jedenfalls würden alle sehr gerne wiederkommen.

VON CARMEN KREUTMEIER

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