Mit der Glut einer spanischen Nacht

Leona und Stefan Kellerbauer mit Duetten und Soli im Oberstaufner Kurhaus

Durch die klirrende Kälte einer Winternacht waren die Opern- und Operettenfreunde in das Oberstaufener Kurhaus gekommen, um Leona und Stefan Kellerbauer (Sopran/Tenor) zu hören und zu sehen. Von nur wenigen Requisiten – drei Blumenstöcken, einem Kaffeehaustischchen und einem Kulissenbild – unterstützt, gelang es den beiden Absolventen des Richard-Strauß-Konservatoriums in München mühelos, das Auditorium mit ihren Canciones und Zarzuelas in die glutvolle Atmosphäre einer spanischen Nacht zu versetzen.

Mit temperamentvollen Tanzschritten leitete die Sopranistin Lecuonas Duett „Andalucia“ ein. Im folgenden Sopransolo „Siempre en Mi Corazón“ und der dramatischen Tenorarie des Leandro aus „La taberna del puerto“ von Sorozábal genossen die Hörer die in klassischer Ausbildung hervorragend geschulten leistungsfähigen Stimmen.

Das Duett „Era una rosa“ aus Dona Francisquita von Vives geriet durch Gesang und Bühnenspiel zu einem Fest für Ohren und Augen der Musikfreunde.
In Soloarien beeindruckten Stefan und Leona Kellerbauer durch Beherrschung der spanischen Gesangskultur, so in den Arien des Rosario aus „Goyescas“ von Granados und der Cossette aus „Bohemios“ von Vives.
Mit „Por Eso Te Quiero“, einem mit Feuer und Leidenschaft vorgetragenen, von Tanzszenen unterbrochenen Liebesduett, erreichte die spanische Nacht einen begeisternden Höhepunkt, der in der anspruchsvollen Koloraturarie der Elena aus dem „Barbier von Sevilla“ von Leona Kellerbauer noch einmal überboten wurde.

Verdienter Beifall galt dem Sängerpaar, aber auch dem erstklassigen Pianisten Mikhail Berlin, der mit großer Sensibilität die schwierige Begleitung meisterte.

Von Klaus Wowcyck

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