Operettenzauber vor südländischer Kulisse

Leona und Stefan Kellerbauer präsentieren bekannte Melodien im Pfarrzentrum in Aichach. Diesmal vor besonders vielen Zuschauern

Aichach Eher wie in einem Wiener Kaffeehaus als im Aichacher Pfarrzentrum fühlten sich am Sonntagnachmittag die rund 200 Besucher. Sie erlebten Operettenzauber gemischt mit gemütlichem Kaffeeplausch. Leona und Stefan Kellerbauer unterhielten mit Pianist Florian Markel das Publikum mit Melodien und Szenen berühmter Operetten. Mitsingen und -tanzen war ausdrücklich erlaubt und sogar gewünscht.

Die Dekoration verwandelte die sonst eher nüchterne Bühne im Pfarrzentrum in eine luftige Terrasse in südlichen Gefilden. Vor einer Kulisse mit Zypressen und südländischen Häusern standen das Klavier und die Requisiten der Sänger: ein kleiner Tisch mit Stühlen.

Das Ehepaar Kellerbauer ist schon öfter mit Operettenmelodien im Pfarrzentrum aufgetreten. So viele Besucher wie diesmal seien es bei dem Nachmittagskonzert aber noch nie gewesen, sagte Zweiter Bürgermeister Helmut Beck. Die Aichacher Kulturszene, die den Operettennachmittag veranstaltete, habe damit die richtige Wahl getroffen, freute sich Beck.

Die beiden Sänger treten mit ihrem abwechslungsreichen klassischen Programm auf vielen bekannten Bühnen auf. Unter anderem bei Opernfestspielen, Orchester- und Kirchenkonzerten in Deutschland und im Ausland. Das Repertoire von Pianist Florian Markel, der die Kellerbauers am Klavier begleitet, reicht von Oper und Operette zu Musicals und Schlager und von Barock bis zur Moderne.

Für ihr neuestes Programm hatten die Musiker Operetten-Melodien unter anderem von so bekannten Komponisten wie Emmerich Kalman, Franz Lehar oder Robert Stolz ausgesucht. Das Publikum machte ausgiebig Gebrauch von der Aufforderung des Sängerpaares: „Sollten Sie das Bedürfnis haben, mitzusingen, dann halten Sie sich auf keinen Fall zurück.“

Bei so bekannten Melodien wie dem „Wolgalied“ aus dem Zarewitsch oder „Schenkt man sich Rosen in Tirol“ aus dem Vogelhändler sang das Publikum den Refrain gerne mit. Bei vielen anderen bekannten Stücken war ein vielstimmiges Summen im Saal zu hören. Bravorufe gab es für Stefan Kellerbauer (Tenor), der im Wiener Dialekt die Arie des Adam (Wie mein Ahni 20 Jahr …) aus dem Vogelhändler sang. Den Refrain übernahm der Publikumschor. „Sehr schön“ rief ein Zuschauer nach dem Auftritt von Leona Kellerbauer (Sopran), die die Arie der Christine aus dem kleinen Hofkonzert sang: „Wunderschön ist es, verliebt zu sein.“

Die Sänger lobten das Publikum am Ende für das saubere Mitsingen und die perfekten Einsätze. Die von den Zuschauern gewünschten Zugaben gaben die Sänger gerne. Zu dem Walzerlied „Zwei Herzen im Dreivierteltakt“ suchten sie sich spontan Tanzpartner im Publikum. Das waren an diesem Nachmittag nicht die einzigen Paare, die im Saal tanzten.

Von Gerlinde Drexler

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